Italienische Inseln

Italienische Inseln sind ein Mosaik aus Vulkanbergen, smaragdgrünen Buchten, antiken Häfen und stillen Dörfern. Der Überblick ordnet die Vielfalt, zeigt Unterschiede zwischen großen Hauptinseln und kleinen Archipelen und hilft bei der Auswahl – ohne Ausschweifen, aber mit rotem Faden.


Zum Staatsgebiet Italiens gehören über 200 Inseln, ihre genaue Anzahl schwankt allerdings. Durch Eruption von Unterwasservulkanen werden von Zeit zu Zeit kleine Eilande an die Wasseroberfläche geschleudert, die nach einiger Zeit wieder herabsinken. 120 von den italienischen Inseln zählen zur Provinz Venetien und bilden unter anderem Venedigs Altstadt. Nicht vergessen darf man auch die See-Inseln in Italien, die sich hauptsächlich im Lago Maggiore befinden.

Inseln im Mittelmeer

Die beiden größten Inseln Italiens liegen im Mittelmeer. Sizilien mit einer Gesamtfläche von 25.426 Quadratkilometern und einer 1152 Kilometer langen Küstenlänge ist die größte unter den Inseln. Sizilien ist nicht nur für die Schönheit seines wilden Landes und sanfte Strände bekannt, sondern auch wegen dem größten und aktivsten Vulkan Europas, dem Ätna, der auf Sizilien beherbergt ist und viele Touristen anzieht.
Die zweitgrößte Insel Sardinien hat eine Fläche von 24.090 Quadratkilometern und ist mit den der Insel vorgelagerten kleinen Eilanden ebenfalls eine autonome Region Italiens.
Beide Inseln sind wegen historischer Sehenswürdigkeiten, der Küstenstrände wie z.B. Costa Rei oder Costa Smeralda auf Sardinien, natürlich auch wegen des milden mediterranen Klimas, bei den Touristen sehr populär. Zu den weiteren bekannten und beliebten italienischen Inseln im Mittelmeer gehören die Inselgruppe La Maddalena und Lampedusa, die zu den Pelagischen Inseln gehört und zwischen Sizilien und Tunesien liegt.

Inseln der Adria

Im adriatischen Meer liegen neun der italienischen Inseln, die bekannteste von denen bestimmt die Lido di Veneziano ist. Früher war sie nur dünn besiedelt, heute ist die Insel Ort der venezianischen Filmfestspiele und gilt auch als extravagantes Seebad.
Zusammen mit der Insel Lido di Veneziano wird von den Inseln Pellestrina und Sottomarina, beide ebenfalls populäre Touristenziele, die äußerliche Grenzlinie der Lagune Venedigs gebildet.

Inseln im Tyrrhenischen Meer

Weitere bekannte italienische Inseln Elba, Capri, Ischia und Stromboli finden sich im Tyrrhenischen Meer.
Elba wurde geschichtlich besonders dadurch berühmt, dass Napoleon hier ein Jahr im Exil lebte. Den Tourismus hat man hier bewusst an die Natur angepasst und darum ist die Insel in weiten Teilen noch ganz naturbelassen.
Capri ist vor allem wegen der bekannten Blauen Grotte berühmt. Die Felseninsel, die im Golf von Neapel liegt, ist auch wegen der zwölf prächtigen Tiberischen Villen bekannt, die unter Kaiser Tiberius in Jahren 26-37 n. Chr. dort erbaut wurden.
Ischia wird schon seit Jahrhunderten insbesondere wegen seiner Thermalbäder geschätzt.
Stromboli ist unter den italienischen Inseln besonders bei Vulkanbesteigern beliebt.

Anreise zu den italienischen Inseln

Ein großer Vorteil für Touristen aus Deutschland bietet sich indem man die italienischen Inseln problemlos mit dem Auto oder mit dem Zug, dann mit der Fähre erreichen kann. So kann man den Urlaub auf einer der Inseln Italiens perfekt mit einem Aufenthalt in einer der Städte auf dem Festland Italiens verbinden.

Die große Einordnung: Inselgruppen & Charaktere

Hauptinseln

  • Sizilien – größte Mittelmeerinsel: Ätna, barocke Städte, vielfältige Küche, Tempel aus Magna Graecia.
  • Sardinien – Granitberge, glasklare Buchten (Costa Smeralda), Hirtenkultur im Landesinneren, Nuraghen.

Archipele & Einzelinseln

  • Äolische (Liparische) Inseln: Lipari, Vulcano, Salina, Stromboli u. a. – Lava trifft Meeresbrise.
  • Ägadische Inseln: Favignana, Levanzo, Marettimo – Thunfischtradition, karibisch wirkendes Wasser.
  • Pelagische Inseln: Lampedusa & Linosa – weiter draußen, Schildkrötenstrände und klares Blau.
  • Kampanische Inseln: Capri, Ischia, Procida – Kalkfelsen, Thermalquellen, Filmkulissen.
  • Toskanischer Archipel: Elba, Giglio, Capraia u. a. – Napoleons Exil, Macchia, Wanderpfade.
  • Tremiti (Adria): kleine Festungsinseln, klares Wasser, ruhige Buchten.
  • La Maddalena (Sardinien): Granit-Skulpturen der Natur, Inselhüpfen per Boot.
  • Pantelleria: „Daughter of the Wind“ – Dammusi, Kapern, heiße Quellen, afrikanischer Hauch.

Wie wählen? Der Insel-Finder

Für Strandgenuss & klares Wasser

  • Sardinien (Nordosten, aber auch teils Südwesten), Ägadische Inseln, La Maddalena, Lampedusa.
  • Elba & Giglio für abwechslungsreiche Buchten ohne große Distanzen.

Für Natur & Wandern

  • Äolische Inseln (Aufstieg auf Stromboli/Vulcano), Sizilien (Ätna, Nebrodi, Madonie), Pantelleria (Nationalpark).
  • Sardiniens Supramonte und Küstenwege zwischen Granit und Wacholder.

Für Kultur & Geschichte

  • Sizilien mit Palermo, Catania, Syrakus, Agrigent; Capri für römische Spuren; Elba (Napoleon); Procida & Ischia mit maritimen Traditionen.

Für Wellness & Thermen

  • Ischia (Thermalparks), Vulcano (Fango, warme Meeresquellen), Pantelleria (Specchio di Venere).

Für Budget & Ruhe

  • Procida, Salina, Levanzo, Marettimo, Capraia außerhalb der Hochsaison; Sardiniens Westen statt der Smeralda.

Beste Reisezeiten & Klima-Kniffe

  • Frühjahr (April–Juni): Blühende Macchia, angenehme Temperaturen, leere Wege – ideal zum Wandern und Inselhüpfen.
  • Herbst (September–Oktober): Warmes Meer, goldene Abende, Erntezeit – perfekter Mix aus Baden und Kultur.
  • Sommer (Juli–August): Hochbetrieb, Festivalstimmung; im Landesinneren heiß, auf dem Wasser traumhaft.
  • Winter: Städte- und Kulinarik-Trip auf Sizilien oder Ischia; ruhige See, aber eingeschränkte Verbindungen.

Highlights, die den Namen verdienen

Sizilien kompakt

  • Ätna & Alcantara-Schluchten – Lavaformen, Zitronenhaine, schwarze Sandstrände.
  • Tal der Tempel (Agrigent) – dorische Säulen im Abendlicht.
  • Barockstädte – Noto, Ragusa, Modica; Granita, Cannoli, Schokoladenkunst aus Modica.

Sardinien kompakt

  • Costa Smeralda & La Maddalena – smaragdgrüne Buchten.
  • Gola su Gorropu – eine der tiefsten Schluchten Europas.
  • Nuraghen & Murales – Steintürme der Bronzezeit, Dorfkunst in Orgosolo.

Inseln bei Neapel

  • Capri – Kalkfelsen, Blaue Grotte, Via Krupp.
  • Ischia – Thermalquellen, der Aragonese-Kastellfelsen als Postkarte.
  • Procida – Fischerhäuser in Pastell, langsamer Takt.

Toskanischer Archipel

  • Elba – Panoramatrails (Monte Capanne), kiesige Buchten; kurze Wege, viel Abwechslung.

Äolische & Ägadische

  • Stromboli – Naturfeuerwerk bei klarer Sicht.
  • Favignana – ehemalige Tonnara, Fahrradinsel mit türkisfarbenen Calas.

Anreise & Inselhüpfen, pragmatisch gedacht

  • Flug & Fähre: Flughäfen Palermo/Catania (Sizilien), Cagliari/Olbia/Alghero (Sardinien), Neapel (Capri/Ischia/Procida), Pisa/Elba via Piombino, Trapani/Palermo für Ägadische, Reggio Calabria/Milazzo für Äolische.
  • Fähren & Schnellboote: viele saisonale Linien; Fahrpläne variieren – früh prüfen, Alternativverbindungen merken.
  • Mobilität: Mietwagen auf großen Inseln sinnvoll; auf kleineren reicht Bus, Fahrrad oder Scooter. Boottaxis eröffnen geheime Buchten.

Essen & Trinken: Kleine Karte des Glücks

  • Sizilien: Arancini, Pasta alla Norma, Caponata, Pesce crudo, Pistazien aus Bronte, Marsala, Nero d’Avola.
  • Sardinien: Culurgiones, Porceddu, Pane Carasau, Bottarga, Cannonau.
  • Kampanische Inseln: Zitronen von Capri, Spaghetti alle vongole, Provolone del Monaco; Ischia mit Kaninchen alla cacciatora.
  • Äolische/Pantelleria: Kapern, süß-salzige Küche, Malvasia delle Lipari, Passito.

Nachhaltig reisen – so bleibt das Paradies intakt

  • Markierte Wege nutzen, Dünen und Posidonia-Seegras respektieren.
  • Riff- und meeresfreundliche Sonnencreme, wiederbefüllbare Flaschen.
  • Saisonale, lokale Produkte unterstützen; kleine Unterkünfte und öffentliche Verbindungen bevorzugen.
  • Bootsausflüge mit zertifizierten Anbietern, Abstand zu Meeresfauna.

Checkliste für die Reiseplanung

  • Reisedokumente, ggf. Fährtickets vorab
  • Leichte Wanderschuhe, Badeschuhe, Sonnenhut
  • Dünne Jacke für Abende und Bootstouren
  • Powerbank, wasserdichte Tasche
  • Kleinere Barzahlungen für Fähren/Kioske

Italienische Inseln lesen sich wie ein Reiseatlas der Gefühle: Granit, Kalk und Lava, gewürzt mit Zitrone, Thymian und Salz. Ob stille Ankerbucht, dampfender Krater oder Dorfplatz unter Pinien – jede Insel erzählt eine andere Seite des Mittelmeers. Wer klug plant, reist langsam, isst lokal und lässt genug Raum, damit das Meer den Takt vorgibt.

  • Elba
  • Sardinien
  • Sizilien
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