Französische Inseln: Von Korsikas Felsgiganten bis zur „Perle des Pazifiks“

Französische Inseln spannen einen Bogen über drei Ozeane – von mediterranen Macchia-Düften bis zu Korallenriffen im Südpazifik. Dieser Überblick ordnet die Vielfalt, erklärt Besonderheiten und gibt konkrete Insel-Tipps – ohne Ausschweifen, aber mit rotem Faden. Frankreichs Inselwelt umfasst sowohl Inseln des Mutterlands als auch Übersee-Regionen und -Gebiete in Atlantik, Karibik, Indischem und Pazifischem Ozean.

Die große Einordnung: Frankreichs Inselgruppen im Überblick

  • Mittelmeer (Europa): Korsika, Hyères-Inseln (u. a. Porquerolles), Lérins.
  • Atlantik (Europa): Île de Ré, Oléron, Noirmoutier, Île d’Yeu, Belle-Île u. a.
  • Karibik (Atlantik): Guadeloupe, Martinique, Saint-Barthélemy, Saint-Martin.
  • Nordatlantik (Nordamerika): Saint-Pierre-et-Miquelon nahe Neufundland.
  • Indischer Ozean: Réunion, Mayotte, Französische Südgebiete.
  • Pazifik: Französisch-Polynesien (Tahiti, Bora Bora, Moorea …), Neukaledonien, Wallis & Futuna.
    Wichtig: Die Kanalinseln (Jersey, Guernsey) liegen vor Frankreich, sind aber britische Kronbesitzungen – nicht französisch.

Mittelmeer: Dramatische Berge, duftende Pinien, autofreie Idylle

Korsika – Wildnis mit Opernstimme

Zerklüftete Granitketten, Kastanienwälder, Buchten wie Bühnenbilder: Korsika vereint Hochgebirge und Meer – in Tagesetappen per Serpentinenstraße. Zwischen Calvi und Bonifacio wechseln Fjordblicke und Kreideklippen. (Aktuelle Ereignisse und Zahlen ändern sich; die Naturkulisse bleibt das konstante Zugpferd.)

Hyères-Inseln & Porquerolles – Rad statt Rushhour

Auf Porquerolles sind Autos tabu; die Insel gehört zum Nationalpark Port-Cros. Strände wie Notre-Dame, Wege durch Pinien – am besten per Fahrrad. Das Tempo? Mediterran.

Atlantik: Salz, Austern und endlose Radwege

Île de Ré – das weiße Gold

Die Salzgärten prägen Landschaft und Kultur; heute führen Stege und Wege durch ein stilles Mosaik aus Becken, Watt und Vogelreservaten. Ideal für Fahrradtouren zwischen Häfen, Vauban-Festungen und Dünen.

Île d’Oléron – die „Luminöse“

Oléron ist nach Korsika die zweitgrößte Insel des französischen Mutterlands; 105 km Küstenweg umrunden Moore, Wälder, Austernparks und Fischerdörfer wie La Cotinière. Brücke seit 1966, viel Platz für Rad und Strandtage.

(Tipp aus Palma: Wer den entspannten Winter der Balearen mag, findet im Frühling auf Ré und Oléron ähnliche Ruhe – mit Austern statt Tapas.)

Karibik & Nordatlantik: Tropen und ein „Stück Europa“ vor Kanada

Guadeloupe & Martinique

Vulkanische Gipfel, Rum-Tradition, Regenwald und Riffe – die Antillen-Inseln verbinden frankophone Kultur mit kreolischer Küche. (Übersee-Regionen Frankreichs mit guter Infrastruktur für Reisende.)

Saint-Pierre-et-Miquelon – Frankreich bei Neufundland

Nur rund 20 km von Neufundland entfernt: bunte Häuser, Nebel, Seevögel – archaisch und europäisch zugleich. Fährt man hier an, fühlt es sich wie eine Zeitreise an, nur mit Baguette.

Indischer Ozean: Vulkane und Lagunen

Réunion – Wanderparadies mit Feuer im Bauch

UNESCO-Welterbe „Pitons, Cirques et Remparts“ deckt über 100.000 ha und etwa 40 % der Insel ab. Der Schildvulkan Piton de la Fournaise zählt zu den aktivsten der Welt – sichere, geführte Routen und Lavafelder inklusive.

Mayotte – Lagune wie ein Amphitheater

Großes, fischreiches Lagunenbecken, Meeresschildkröten und Tauchspots – weniger bekannt als Réunion, aber ein Juwel für Unterwasserfans.

Pazifik: Südsee-Ikonen und Kulturinseln

Französisch-Polynesien – Tahiti, Bora Bora, Moorea

Die „Inseln von Tahiti“ stehen für Lagunen, Motus und polynesische Gastfreundschaft. Bora Bora wird oft als „Perle des Pazifiks“ bezeichnet; Klassiker sind Lagunen-Touren, Schnorcheln und „poisson cru“ (Fisch in Kokos).

Neukaledonien & Wallis & Futuna

Kaledoniens Lagune – eine der größten der Welt – trifft auf Kanak-Kultur; Wallis & Futuna bleiben ursprünglich und ruhig. Beide gehören zum französischen Übersee-Mosaik im Pazifik.

Beste Reisezeiten, kurz & knackig

  • Mittelmeer (Korsika/Hyères): Mai–Juni & Sept–Okt für mildes Wetter und weniger Andrang.
  • Atlantik (Ré/Oléron): Mai–Sept; Frühling für Rad & Vögel, Sommer für Strandtage.
  • Karibik: Trockenzeit grob Dez–April.
  • Réunion/Mayotte: Trockenzeit etwa Mai–Nov; Hochland kühl.
  • Polynesien: Tendenziell Mai–Okt als angenehmste Zeit (weniger Regen, moderat warm).

Praktische Mini-Tipps

  • Mobilität: Autofrei auf Porquerolles – Fahrrad mieten!
  • Natur & Schutz: In Ré-Salzgärten und Réunion-Nationalpark Wege respektieren; Führungen bringen Kontext.
  • Klarstellung: Jersey/Guernsey sind keine französischen Inseln.

Schluss

Frankreichs Inseln sind wie ein atlasweiter Roman: Kapitel aus Basalt, Koralle, Salz und Pinie. Wer Vielfalt sucht, beginnt im Mittelmeer, kostet im Atlantik Salz und Austern, schaut in Réunions Krater – und endet vielleicht unter Bora Boras Sternen. Jede Insel erzählt Frankreich auf ihre Weise.

Welche französische Atlantikinsel ist am größten?

Die Île d’Oléron gilt als zweitgrößte Insel Frankreichs, die im Atlantik liegt. Die größte Insel ist Korsika im Mittelmeer.

Sind die Kanalinseln französisch?

Nein, Jersey und Guernsey sind britische Kronbesitzungen.

Welche französische Inseln eignen sich zum Radfahren?

Île de Ré, Île d’Oléron, Porquerolles – flach, viele Radwege, entspanntes Tempo.