Städte und Orte auf Rügen

Altefähr

Nachdem man die alte Hansestadt Stralsund passiert hat, ist die erste Ortschaft der Insel Rügen zu linker Hand das kleine, beschauliche Altefähr. Der Ort selbst hat bis auf eine Dorfkirche aus dem 15. Jahrhundert nicht allzu viel zu bieten, doch eröffnet sich von der Strandpromenade und dem Freibad ein herrlicher Blick auf die Altstadtsilhouette des gegenüberliegenden Stralsunds sowie die neu gebaute, schwungvolle Rügenbrücke. Besonders in den Abendstunden, wenn die mächtigen Backsteinbauten durch Leuchtstrahler in ein warmes Honiggelb gehüllt werden, lohnt ein Blick über den Strelasund.

Bergen

Wer von Stralsund aus der Hauptverkehrsader B96 folgt, gelangt schließlich zur Inselhauptstadt Bergen, welche sich in etwa in der geographischen Mitte Rügens befindet. Die Stadt liegt in einem hügeligen Gebiet. Von insgesamt ca. 70.000 Inselbewohnern leben hier ein Fünftel. Dabei ist Bergen bei weitem nicht der attraktivste Ort Rügens. Wer jedoch einen größeren Supermarkt, Baumarkt oder Tankstellen benötigt, ist hier an der richtigen Stelle.

Putbus

Als Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus 1810 diese Stadt plante, schwebte ihm großes vor: in dem neuen repräsentativen Ort sollten weiße Prachtvillen streng klassizistisch um einen riesigen kreisrunden Circus angeordnet werden. Putbus ist damit die wohl untypischste Stadt Rügens. Auch ein 75ha großer Schlosspark mit eigenem Wildgehege und Orangerie durfte in Maltes Vorzeigestadt nicht fehlen. Das Schloss wurde zwar 1962 abgerissen, im Freigehege ist dafür mit Dam- und Rotwild noch heute Leben. Durch regelmäßige Aufführungen im Residenztheater feilscht Putbus um den Status des „kulturellen Zentrums“ von Rügen.

Ostseebad Binz

Das Ostseebad Binz ist die unbestrittene Königin unter den Ostseebädern – zumindest was die Besucherzahlen betrifft. Schon in den 1920ern avancierte Binz aufgrund seines breiten Strandes in ruhiger Buchtlage zum „Nizza des Nordens“. Auf der 3,2 km langen Strandpromenade lassen sich die verspielten Ornamente an Balkonen, Türmchen und Erkern der Bäderarchitektur bewundern.
Ein Unfall auf der Seebrücke 1912, bei dem 17 Menschen ums Leben kamen, führte übrigens ein Jahr später zur Gründung der DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft). Heute sitzen die Retter am Strandaufgang 6 in einem architektonischen Kuriosum: der wie ein kleines UFO anmutende Turm wurde 1968 von dem für seine extravaganten Schalenbauten berühmten DDR-Architekten Ulrich Müther errichtet.
Wer etwas Abkühlung und Ruhe vom Trubel braucht, kann in die nahe gelegenen Waldgebiete der Schmalen Heide sowie der Granitz flüchten.

Ostseebad Sellin

Der Badeort, in dem 1915 bereits Albert Einstein weilte, liegt an einer schmalen Stelle zwischen Ostsee und Selliner See und ist ruhiger und beschaulicher als Binz. Nach 1989 wurden die Bauten gründlich saniert, 1992 die fast 400 m lange Seebrücke mit „Kaiserpavillon“ wieder errichtet. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch Europas größte Tauchgondel: bis zu 30 Personen können in die wunderbare Welt der Meerestiefe hinabsteigen ohne dabei nass zu werden. Ganz ausführliche Informationen zu Sellin gibt es bei http://sellinruegen.de/

Ostseebad Baabe

Das kleine Ostseebad an der waldreichen Baaber Heide gehörte einstmals wie die gesamte Halbinsel Mönchgut zum Zisterzienserkloster Eldena bei Greifswald. Seit Ende des 19. Jahrhunderts empfängt es nun die Badegäste. Im Unterschied zu den anderen Ostseebädern wurde die Seebrücke hier nach der Wende nicht wieder aufgebaut.

Ostseebad Göhren

In dem Ort, der bereits auf der Halbinsel Mönchgut liegt, wurde 2003 im Zuge der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) die 3 km lange Strandpromenade gründlich umgestaltet. Heute finden sich dort vor allem Cafés, Restaurants und Spielplätze.
Neben der Kirche gibt es ein Hügelgrab.
Nordöstlich von Göhren kann man im Wasser einen wahren Koloss entdecken: etwa 300 m vom Ufer entfernt ruht mit einer Höhe von 7 m (davon etwa 1 m über Wasser) und einem Volumen von etwa 600 m³ der größte Findling Norddeutschlands – der Buskam.
Außerdem laden in Göhren vier Freilichtmuseen („Mönchguter Museen“) zu einem Besuch ein.

Ostseebad Prora

Mit seinen 4,5 km langen Häuserblocks, die zwischen 1935 – 39 entlang der Küste von den Nazis geplant und weitestgehend auch gebaut wurden, ist Prora ein wahres Unikat unter den Ostseebädern. Heute stehen die Bauten, die bis zu 20.000 Urlaubern gleichzeitig „Kraft durch Freude“ (KdF) bescheren sollten, als geisterhafte, denkmalgeschützte Ruinen im Dünenabschnitt. Die „Museumsmeile Prora“ in Block 3 (u.a. Museum der NVA, Rügen-Museum, KdF-Museum) ist ein Versuch den Koloss wiederzubeleben.

Sassnitz

Weniger ein Ostseebad als eine belebte Hafenstadt ist Sassnitz wichtigster Ausgangspunkt für Wanderungen in den Nationalpark Jasmund mit den berühmten Kreidefelsen. Nördlich des Hafens beginnt der herrliche Hochuferweg durch alten Buchenwald direkt zum Königsstuhl.
Im lebhaften Stadthafen befindet sich eine Meile von Cafés, Restaurants und Galerien sowie einer der größten Arbeitgeber der Region – die Neue Rügenfisch GmBH, wo man Fischdosen direkt aus der Fabrik kaufen kann.

Lohme

Für Wanderfreunde ein echter Geheimtipp. Zwar kann der Ort am nördlichen Ende des Nationalpark Jasmund nicht mit einem feinsandigen Strand aufwarten, dafür ist der Natursteinstrand mit Findlingen eine interessante Alternative. Die umliegende Landschaft zählt zu der schönsten Rügens. Von Lohme aus führen viele (Hoch-)Wanderwege durch die waldreichen Hügel des Nationalparks.
Der idyllische Hafen mit 53 Liegeplätzen ist über eine steile Treppe erreichbar.

Glowe

Am Übergang von der Halbinsel Jasmund zu den Traumstränden der Schaabe liegt das kleine, ruhige Glowe. Auch hier hat der DDR-Skandal-Architekt Ulrich Müther ein Markenzeichen hinterlassen: die ehemalige Gaststätte „Ostseeperle“ (auch Muschel genannt). Mehr Trubel wird wohl ab 2011 in den Ort kommen – dann nämlich soll der Bau am Delfinarium mit Seelöwenhaus, Hotel und Restaurant abgeschlossen sein.

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