Fischland-Darß-Zingst

Der Darß, auch Fischland und Zingst genannt, ist eine Halbinselkette, die an der Ostsee zwischen den Hansestädten Rostock und Stralsund liegt. Dieses Gebiet der weitläufigen und zerlappten Meeresbuchten ist zum größten Teil dem 1990 angelegten Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft zugeordnet. Es ist einzigartig in seiner natürlichen Schönheit und bezaubert jedes Jahr Tausende von Urlaubern mit dem Hauch des Unberührten.

Wer hier Urlaub macht, wird durch die vielen Naturschönheiten verwöhnt. Unterkünfte lassen sich für jeden Geschmack und jedes Budget finden. Wer sich gern selbst versorgt und die Region auf eigene Faust entdecken will, kann sich ein Ferienhaus mieten. Es gibt aber auch einige Campingplätze auf dem Darß. Natürlich können sich auch in einem der vielen Hotels schlafen, die in allen Preisklassen verfügbar sind.

Der Naturraum des Darß

Der Darss als Naturraum ist außergewöhnlich abwechslungsreich. Steil- und Flachküsten wechseln sich in ihrem Erscheinen ab. Die flachen Boddengewässer sind für ihre unregelmäßigen Umrisse und ihre zahlreichen Untiefen bekannt und an ihren äußeren Rändern mit Schilfgürteln und Salzgraswiesen bewachsen. Die Sandstrände mit ihren mächtigen Sanddünen und die Wälder mit ihrer seltenen Flora und Fauna sind durch eine relativ hohe Anzahl an Sonnentagen gekennzeichnet. Fast die gesamte Halbinsel trägt die Signatur für „Räume mit besonderer natürlicher Eignung für den Fremdenverkehr und die Erholung“. Die restlichen Flächen sind ausgewiesene Landschafts- und Naturschutzgebiete und haben eine enorme ökologische Bedeutung als Brut- und Rastplatz für zahlreiche Vogelarten, wie zum Beispiel dem größten Rastplatz für Kraniche in Nordeuropa.

Erdgeschichtliche Entwicklung des Darß

Darß, Fischland und Zingst -drei Namen für das gleiche Gebiet – das liegt es nah, dass diese nicht immer zusammen gehörten. Die Entstehung dieser erdgeschichtlich noch sehr jungen Landschaft begann vor ungefähr 12 Tausend Jahren zur Weichseleiszeit. Erst vor wenigen hundert Jahren schlossen sich die drei Flächen zusammen. Davor waren sie lediglich durch schmale Wasserarme getrennte einzelne Landstreifen. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts sollen geschäftstüchtige Rostocker in einen solchem Wasserarm südlich von Wustrow ihre Schiffe versenkt haben, um sich der Konkurrenz aus den kleineren Häfen von Wustrow und Ribnitz zu entledigen. Infolgedessen war der bis dahin schiffbare Kanal blockiert und durch entsprechende Sandablagerungen vereinigten sich das Fischland und der Darß. Der Zingst war sogar eine bis 1874 durch den Prerowstrom (slawisch „prerowa“: Durchbruch) vom Darß getrennte Insel. Nach den Deichbaumaßnahmen infolge der großen Sturmflut von 1872, versandete der Strom ebenfalls und der Zingst fügte sich dem Darß an. Vor kurzem hat sich die ehemals vorgelagerte Insel „Großer Werder“ als Halbinsel an den Zingst angeschlossen.

Städte und Orte auf dem Darß

Zahlreiche meist mit Reet gedeckte Guts- und Bauernhäuser, Katen und urige Fischerhäuser, aber auch prachtvolle
Strandvillen, Klöster, Burgen und Schlösser zählen zu dem von Menschenhand gebauten Steinwerk auf der Halbinsel.

Wustrow

(slawisch „swante wustrowe“: heilige Insel) ist eine mehr als 760 Jahre alte slawische Siedlung des Fischlandes,
welche durch Fischfang und Seefahrt geprägt war. Das Fischlandhaus, ein 200 Jahre altes ehemaliges Kapitänshaus, in dem heute
ganzjährig Lesungen und Konzerte regionaler Künstler stattfinden, gehört mit der auf einem alten slawischen Burgwall erbauten
„Dorfkirche“ zu den Sehenswürdigkeiten von Wustrow.

Ahrenshoop

liegt ungefähr 6 Kilometer von Wustrow entfernt und ist durch einen Küstenwander- und Fahrradweg gut erreichbar.
Um die Jahrhundertwende siedelten sich hier Künstler verschiedener Stilrichtungen an, darunter hauptsächlich Maler. Die
Abgeschiedenheit und die äußerst eindrucksvolle und inspirierende Umgebung, lockte viele von ihnen in das vorher sonst
eher unbeachtete Ahrenshoop. Dort ist auch die so genannte Schifferkirche des Ortes zu sehen, ein 1951 von einheimischen
Handwerkern in Form eines kieloben liegenden Bootes gestaltetes Gebäude.

Auf dem Darß entdeckt man in dem direkt an die Westküste angrenzenden und auf diese Weise sehr windexponierten Wald, Bäume mit
schiefen Kronen. Den besonders Windabgewandten hat man daher den Namen „Windflüchter“ gegeben. Der nördlichste Teil der Insel
mit dem Namen Darßer Ort, beherbergt den aus Dünenkiefer bestehenden natürlichen Wald des Neudarßes, welcher sich nördlich
des Leuchtturmes befindet.

Born und Wiek

liegen an der Südküste des Darss, zwei staatlich anerkannte Erholungsorte. Born ist dabei ein beliebter
Ferienort für Segler, Surfer und Wanderer mit dem Campingplatz „Camp Born“. Wiek besticht durch seinen Nationalparkzentrum
„Darßer Arche“.

Prerow

eine etwas größere Stadt befindet sich an der Nordküste. In Prerow veranschaulicht das Darß Museum dem interessierten
Auge die kultur- und landschaftshistorische Entwicklung der Stadt und des Darßes. Das frühere „Mallorca der DDR“ beherbergte
in diesen Zeiten zuweilen bis 20mal so viele Besucher wie Einwohner des Ortes. Die Nordstrände waren dabei in bis zu 6 Reihen
auf mehreren Kilometern Länge gefüllt. Besonders beliebt war dabei der Campingplatz „Regenbogen Camp Prerow“. Und auch heute
noch empfangen die zahlreichen Hotels und Pensionen in Prerow, die idyllischen Ferienhäuser in Wiek und die gemütlichen
Unterkünfte in Born ihre Gäste herzlich.

Die Stadt Zingst

ist mit seinen über 3000 Einwohnern die größte Siedlung auf dem Darß und trägt seit 2002 das Prädikat
Ostseeheilbad im Namen. Eine seit Mitte des 19. Jahrhunderts anhaltende Tradition im Bereich des Fremdenverkehrs ließ die
Stadt im Jahre 2001 erstmals eine halbe Million Übernachtungen registrieren. Die alljährliche Regatta der traditionellen
Segelschiffe der mecklenburgischen Boddengewässer, mit den von Liebhabern restaurierten Zeesbooten (Zeese: Schleppnetze)
unter braunen Segeln, wird von vielen Besucher im Hafen bestaunt. Östlich von Zingst liegen der wildreiche Osterwald, das
renaturierte Feuchtwiesengebiet der Sundischen Wiesen und als östlichster Teil der Halbinsel der ehemalige Zingster Ortsteil
Pramer Ort. Weiterhin findet man an der Ostküste der Halbinsel Zingst das größte Weißdünengebiet der Küste Mecklenburg-Vorpommerns.

Verkehr auf dem Darß

Auto

Den Darss kann man mit dem Auto aus westlicher Richtung von Rostock herkommend auf der Bundesstraße B105 über Ribnitz-Damgarten
erreichen. Von dort aus sind über die Nehrung des Fischlandes auf der Landesstraße L21 alle Siedlungen von Wustrow bis Zingst
erreichbar. Von Stralsund aus in östlicher Richtung erreicht man den Ort Barth über die Bundesstraße B105 und über die
jeweiligen Landesstraßen L21 und L23. Anschließend fährt man bis nach Bresewitz zur Meiningenbrücke, über die die Halbinsel
in der Nähe von Zingst mit dem Festland verbunden ist.

Bahn

Die nächstliegenden Bahnhöfe befinden sich in Ribnitz-Damgarten und Barth, von denen man sich im Sommer mit diversen
Buslinien auf die Halbinsel fahren lassen kann.

Fahrrad

Mit dem Fahrrad kann man die zahlreichen Radwege auf den Deichanlagen oder deren Rücklage befahren. Ebenfalls entlang von
Prerow und dem Darßer Vorort befindet sich der Ostseeküsten-Radweg. Aus der Luft erreicht man den Ostseeflughafen Stralsund
Barth.

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