Amargnac – Französischer Weinbrand
Bei vielen Menschen gehört Weinbrand in die Hausbar und er wird auch gerne mal abends in ruhiger, entspannter Atmosphäre genossen. Heutzutage ist die Auswahl an Weinbränden immens, aber hochprozentiger Weinbrand mit hohem Geschmacksniveau findet man eher selten. Feinschmecker in Sachen Weinbrand entscheiden sich für den französischen Armagnac, der bereits im 15. Jahrhundert in der französischen Region Gascogne gebrannt wurde. In frühen Jahren um 1460 wurde der Armagnac überwiegend noch als Schmerzmittel oder zur Desinfizierung verwendet. Sein Bruder, der Cognac ist zwar berühmter, jedoch ist der Armagnac die älteste französische Spirituose. Zur Geschichte und Herstellung des Armagnac gibt es in dem Örtchen Condom-en-Armagnac im Herzen der Cascogne sogar ein eigenes Museum.
Der Armagnac wird in Gegensatz zu seinem Bruder, dem Cognac nur einmal destilliert und erreicht einen Mindestalkoholgehalt von 40 vol. %. Für die Herstellung werden die Rebsorten Bacco, Folle Blanche und Colombard verwendet. 50 % Alkoholgehalt erreicht das junge Armagnacdestillat, dessen Geschmack aber sehr ruppig und scharf ist. Durch die lange Reifezeit in den Eichenholzfässern wird er jedoch zu einer Spezialität für Weinbrandgenießer und diese entdecken sogar beim Genießen Geschmacksnuancen von Haselnüssen, Zimt, Kakao und Pflaumen.
Die alte französische Spirituose gibt es in allen Preisklassen, den handelsüblichen Armagnac VS oder VSOP gibt es zu normalen erschwinglichen Preisen, für Kenner und Feinschmecker gibt es die Flaschen bis 1950, wo die Preise auch noch im Rahmen sind. Die älteren Flaschen vor 1950 wie der Baron de Cygnac aus dem Jahr 1944 sind dann schon um einiges teurer.
Jede Flasche Armagnac hat ihre eigene Persönlichkeit, Qualität verbunden mit Charme macht dieses Getränk zu einem beliebten Digestif bei jeder Gelegenheit.